Was ist eine Lastschrift?
Die Lastschrift gehört zu den verschiedenen Zahlungsmöglichkeit, die wir in unserem Alltag so benutzen. Bei einer Lastschrift zählt zum bargeldlosen Zahlungsverkehr. Die Zahlung erfolgt durch den Zahlungsemfpänger.Inhalt dieses Artikels ist:
- Was ist eine SEPA-Lastschrift?
- Arten von Lastschriftverfahren
- Vorteile und Nachteile der Lastschrift
Was ist eine SEPA-Lastschrift?
SEPA oder ausformuliert „Single Euro Payments Area“, heißt auf deutsch “Europäischer Zahlungsraum” oder “einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum”. Mit Hilfe von SEPA sind Prozesse bei Lastschriften und Überweisungen in ganz Europa vereinheitlicht worden. Das Ziel ist, Zahlungen im Euro-Raum effizient zu auszuführen. Der Hintergrund für die Einführung von SEPA ist, dass europaweit – bis auf wenige Ausnahmen – mit dem Euro bereits seit Jahren gezahlt wird. Ein einheitlicher und gesamteuropäischer Zahlungsprozess ist unabdingbar gewesen, um eine wirtschaftliche Vereinheitlichung weiter zu fördern.
Welche Länder gehören zum SEPA-Raum?
1. Länder der Europäischen Union: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich, Zypern.
2. Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums: Großbritannien, Island, Liechtenstein, Norwegen.
3. Weitere Staaten: Monaco, San Marino, Schweiz
Arten von Lastschriftverfahren
Einzugsermächtigung
Im sogenannten B2C (Business to Customer) Bereich ist die Lastschrift auf Grundlage einer Einzugsermächtigung üblich. Dabei darf der Zahlungsempfänger, dank der vom Kunden an ihn ausgestellten Einzugsermächtigung, den Betrag vom Konto des Kunden und Zahlungspflichtigen einziehen. Dies erfolgt durch die Veranlassung der Abbuchung bei der Bank des Zahlungspflichtigen. Um Missbrauch zu vermeiden, ist es dem Zahlungspflichtigen in der Regel möglich, diesen Bankeinzug nachträglich und ohne Angabe von Gründen innerhalb der ersten sechs Wochen zu widersprechen. Wurde keine Einzugsermächtigung vom vermeintlich Zahlungspflichtigen erteilt, ist ein Widerspruch auch nach sechs Wochen möglich.
Abbuchungsauftrag
Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Lastschrift mittels eines Abbuchungsauftrages durchzuführen. Dabei beauftragt der Zahlungspflichtige seine Bank damit, Lastschriften des Zahlungsempfänger einzuziehen und den entsprechenden Betrag von seinem Konto abzubuchen. Diese Vorgehensweise wird besonders gerne im B2B (Business to Business) Bereich eingesetzt. Sie bietet den Vorteil, dass sich der Zahlungsempfänger hundertprozentig auf die beim Zahlungseingang erhaltene Zahlung verlassen kann. Denn durch die Erteilung des Abbuchungsauftrages an seine Bank hat der Zahlungspflichtige die Zahlung aktiv und selbst ausgelöst. So kann der Zahlungsempfänger sicher gehen, dass das Geld beispielsweise im Falle einer Insolvenz des Zahlungspflichtigen nicht wieder von seinem Konto abgebucht werden kann.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Liquidität: Es gibt also eine höhere Sicherheit, dass offene Forderungen zuverlässig beglichen werden.
- Buchhaltung: DMahnungen mit den dazu gehörenden Verwaltungskosten ein.
- Kundenbeziehung: Während Zahlungserinnerungen und Mahnungen für verspätet geleistete Zahlungen nicht nur die Kauflust des Kunden, sondern auch die gute Beziehung zwischen Händler oder Dienstleister und seinem Kunden beeinträchtigen, sorgt die Lastschrift dafür, dass die Bezahlung von Forderungen reibungslos funktioniert.
- Kundenbindung: Die Vereinfachung der Zahlungsabwicklung erleichtert dem Kunden den gesamten Kaufprozess und sorgt damit für einen verbesserten und kundenfreundlichen Service. So kann die Zahlweise mit Lastschrift den Kunden dauerhaft an den Anbieter binden.
- Internationales Verfahren: Mithilfe der SEPA-Lastschrift können Unternehmen die Lastschrift im gesamten SEPA Zahlungsraum einsetzen und damit von verbesserter Zahlungssicherheit bei der Belieferung internationaler Kunden profitieren.
Nachteile:
- Kontrolle: Kunden, die mehreren Lieferanten oder Dienstleistern eine Genehmigung zur Lastschrift erteilen, können durchaus die Übersicht über ihre Zahlungsbewegungen verlieren. Wer Lastschriften erteilt hat, der sollte seine Kontobewegungen in regelmäßigen Abständen beobachten, um über alle Abbuchungen informiert zu sein.
- Zusätzliche Kosten: In der Regel führen Banken bei mangelnder Deckung eines Kontos auch regelmäßig wiederkehrende Lastschriften nicht aus. Da die meisten Abläufe in den Banken inzwischen auch automatisiert sind, werden auch Buchungen, die nur in geringfügigen Beträgen den Kontostand ins Minus setzen, nicht ausgeführt. Nicht ausgeführte Lastschriften ziehen Kosten und zusätzlichen Arbeitsaufwand nach sich. Nicht nur die Bank erhebt Gebühren, sondern auch der Lieferant legt anfallende Bankkosten auf den Kunden um. Zudem muss der Kunde die Forderung in der Regel mit einer Überweisung selbst begleichen.
- Widerruf: Wird im Rahmen eines Lastschriftverfahrens ein falscher Betrag abgebucht, dann geht das mit zusätzlichem Aufwand einher. So müssen Kunden in diesem Fall mit ihrem Lieferanten in Kontakt treten, um die Buchung zu klären und in gegebenem Fall einen Widerruf bei der Bank erteilen.