Was ist eine Anzahlung?
Eine Anzahlung beschreibt einen Vorschuss einer Dienstleistung oder Ware, die im Voraus bezahlt wird. Dabei wird ein bestimmter Geldbetrag des Gesamtpreises festgelegt. Dieser Vorschuss, dient dem Verkäufer als Sicherheit.Es gilt dabei jedoch den Unterschied zwischen einer Anzahlung und einer Abschlagszahlung zu beachten. Bei einer Anzahlung, ist die Ware/Dienstleistung noch nicht erhalten bzw. geliefert worden. Eine Abschlagszahlung tritt erst nach Erhalt des Produktes bzw. der Dienstleisung ein.
Desweiteren unterscheidet man zwischen der Vorauskasse und der Anzahlung. Bei der Vorauskasse wird der gesamte Betrag bezahlt, bei dem Vorschuss nur ein Teil des Gesamtbetrags.Steuerrechtlich gesehen fallen sowohl die Anzahlung als auch die Abschlagszahlung unter den Bereich der Teilzahlungen. Diese werden wie ein normaler Rechnungsposten behandelt.
Wann macht eine Anzahlung Sinn?
Egal ob du ein Kleinunternehmer, Freelancer oder Freiberufler bist - in folgenden Fällen, kann eine Anzahlung für dich Sinn ergeben:
- Ein Produkt oder eine Dienstleistung ist besonders teuer.
- Ein Produkt oder eine Dienstleistung ist mit individueller Vorbereitung oder Produktion verbunden.
- Es ist eine umfangreiche Leistung oder ein langer Zeitraum.
- Der Kunde ist ein Neukunde.
Eine Anzahlung dient dir vor allem dann, falls dein Kunde eine Insolvenz anmelden muss, die Zahlung verweigert oder von seinem Auftrag zurücktritt. Dann kannst du anhand des Vorschusses, die damit einhergehenden Verluste eingrenzen. Außerdem hast du mit dem Vorschuss eventuell die Möglichkeit, die für die Herstellung nötigen Mittel zinsfrei einzukaufen und musst daher keinen Kredit annehmen.
Wie errechnet sich die Höhe des Vorschusses?
Rein gesetzlich gibt es für den Anzahlungsbetrag keine bestimmte Höhe. Diese darf also vom Auftraggeber individuell bestimmt werden. Es gibt allerdings gewisse Richtlinien bzw. Empfehlungen für eine faire Anzahlungshöhe. Diese kann sich je nach Gewerbe unterscheiden.
Selbstständige
Arbeitest du als Selbständiger in der Produktherstelltung, so wäre ein Richtwert für die Anzahlungshöhe der Wareneinsatz sowie aufkommenden Fremdleistungen. Damit würde die Anzahlung die Kosten abdecken, mit denen du selbst in Vorkasse gehen müsstest.
Baubranche bzw. produzierendes Gewerbe
In der Baubranche und im produzierenden Gewerbe arbeitet man, im Gegensatz zur Dienstleistungsbranche, oft mit hohen Anzahlungen, weil man hier über längere Zeit an hohe Materialkosten und Fertigungen gebunden ist. Aus diesem Grund gibt es in diesen Branchen eine Anzahlungsquote von 30% bis 70% der entgeltlichen Summe.
Freelancer bzw. Freiberufler
Wenn du als Freelancer oder Freiberufler arbeitest, kannst du je nach Aufwand einen Anzahlungshöhe von 10-50% des Gesamtbetrags verlangen. Bearbeitest du den Auftrag eines Neukunden, kannst du auch durchaus 50% des Gesamtpreises verlangen, da erst eine Vertrauensbeziehung zu diesem Kunden aufgebaut werden muss.
Die Anzahlungsquote
Nachdem wir eben schon die unterschiedlichen Anzahlungshöhen für den Vorschuss erklärt haben, kommen wir nun zu einer wirtschaftlichen Kennzahl, nämlich der Anzahlungsquote. Man kann auch anhand dieser Quote die Höhe für die Anzahlung berechnen. Diese setzt sich wie folgt zusammen:
Rechnung richtig ausstellen
Möchtest du eine Anzahlunsrechnung ausstellen, solltest du einige Dinge beachten:
- Kommuniziere ganz klar mit dem Kunden, dass du eine Anzahlungsrechnung ausstellen möchtest.
- Eine Anzahlungsrechnung unterscheidet sich nicht von einer regulären Rechnung - achte also darauf, die Rechnungsvorgaben einzuhalten! Beachte: Es muss gekennzeichet sein, dass es sich um eine Anzahlungsrechnung handelt.
- Bei der Endrechnung ist es wichtig, die Anzahlung mit aufzuführen und vom Gesamtbetrag abzuziehen. Dabei ist auch die dazugehörige Umsatzsteuer wichtig.