Was sind Rückstellungen?
In der Buchhaltung wird man früher oder später auf den Begriff Rückstellungen stoßen. Man darf sie jedoch nicht mit Rücklagen verwechseln.Rückstellungen sind Verbindlichkeiten, die in Höhe, Zeitpunkt oder Bereich nicht sicher sind. Rücklagen sind jedoch finanzielle Reserven des Unternehmens.In diesem Artikel erklären wir dir:
- Bildung
- Arten
- Auflösung
der Rückstellung.
Bildung
Um eine Rückstellung bilden zu können, muss die Verbindlichkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr entstanden sein. Sprich, sie darf nur gebildet werden, wenn die Verbindlichkeit dem Grunde nach besteht. Meist werden Rückstellungen in Schuld- und Aufwandsrückstellungen unterteilt. Rückstellungen zählen wie gewöhnliche Verbindlichkeiten zu den Schulden eines Unternehmens und sind daher Teil des Fremdkapitals. Ihre Bildung mindert den Gewinn eines Unternehmens.
Arten von Rückstellung
Rückstellungen werden grundsätzlich in drei Arten unterschieden:
- für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
- Steuerrückstellungen
- Sonstige
Die Gruppe der sonstigen Rückstellungen bildet dabei die größte Gruppe. Darunter fallen u.a. Drohverlustrückstellungen, Kulanzrückstellungen etc.
Auflösung von Rückstellung
Rückstellungen werden dann aufgelöst, wenn der Grund ihrer Bildung wegfällt, d.h. wenn eine Verbindlichkeit nicht mehr besteht. Dies kann folgendermaßen erfolgen:
- Aufwand und Rückstellung sind identischIst der Betrag für Aufwand und Rückstellung identisch, wird die Rückstellung erfolgsneutral aufgelöst.
- Die Rückstellung ist höher als der Aufwand. Wurde die Rückstellung zu hoch angesetzt, wird der überzählige Restbetrag als betrieblicher Ertrag angesetzt, d.h. der Gewinn erhöht sich.
- Der Aufwand ist höher als die Rückstellung.Übersteigt der Aufwand die Rückstellung, wird der überzählige Betrag als betrieblicher Aufwand gewertet, d.h. es entsteht ein Verlust.
- Es findet kein Aufwand statt.Findet überhaupt kein Aufwand statt, muss der komplette Rückstellungsbetrag als betrieblicher Ertrag angesetzt werden.